Präkrastination? Schnell weg damit!
08.04.24 Sicher hast Du schon einmal von der sogenannten “Aufschieberitis” oder Prokrastination gehört. Doch während wir uns häufig damit beschäftigen, Dinge bis zur letzten Minute aufzuschieben, gibt es da noch ein anderes, gegensätzliches Phänomen: die Präkrastination, also die “Vorzieheritis”. Schon mal davon gehört? Unsere Autorin Christine geht der Sache auf den Grund.
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Prokrastination vs. Präkrastination
Im Grunde handelt es sich bei der Präkrastination um das Gegenteil der Prokrastination - welche Dir sicher bereits ein Begriff ist. Falls nicht, kannst Du in diesem Blogbeitrag mehr dazu erfahren. Die Präkrastination ist ein sehr modernes Phänomen. Es beschreibt die Tendenz, Aufgaben so schnell wie möglich und oftmals auch weit im Voraus zu erledigen. Ohne angemessene Planung und/oder Priorisierung der anstehenden Aufgaben soll die To-do-Liste am Ende des Tages vollständig abgehakt sein.
Hört sich zunächst effektiv und produktiv an? Leider ist der Gegenpol zur Prokrastination aber ebenso frustrierend. Egal ob man nun ein:e Pro- oder Präkrastinierer:in ist: beide Extreme verursachen Stress, denn auch bei der Präkrastination hören die wichtigen Aufgaben nie auf. Ist eine Aufgabe von der To-do-Liste schnell abgehakt, kommt die nächste wichtige Aufgabe auch schon dazu und die Liste wird endlos. Dazu kommt auch, dass man aus den Augen verliert, welche Aufgabe wirklich eine hohe Priorität hat und eventuell mehr Zeit und Konzentration erfordert. Auf Dauer kann auch das zu einer Erschöpfung führen.
Schnell, schnell! - Aber warum?
Durch die Vielzahl an Inhalten, denen wir täglich ausgesetzt sind, lenken wir unsere Aufmerksamkeit schnell von einer Information zur nächsten. Das Leben fühlt sich unglaublich schnell an und dazu kommt schließlich auch noch der Alltagsdruck. So fühlt es sich schnell an, als hätte man keine Zeit mehr für die eigene Freizeit. Genau in diesem Wunsch nach mehr Zeit liegt der Ursprung der Präkrastination.
Präkrastinierer:innen haben das Gefühl, erst dann entspannen zu können, wenn alles von der To-do-Liste vollständig abgehakt ist. In manchen Fällen ist es jedoch besser, sich mehr Zeit zu nehmen oder die Aufgabe(n) auf einen anderen Tag zu verschieben. It’s all about balance!
Was Du heute auch noch kannst besorgen, machst’ mal lieber morgen!
Für Präkrastinierer:innen, trifft dieser Spruch viel eher zu, denn “jetzt sofort” ist nicht immer der beste Zeitpunkt und kann langfristig extrem stressig werden. Falls Du merkst, dass auch Du zu denen gehörst, die Dinge gerne schnell abhaken, haben wir hier ein paar Tipps für Deine To-do-Liste. Diese sind übrigens auch für chronische Prokrastinierer:innen hilfreich!
- Überblick verschaffen.
Zunächst solltest Du versuchen, alle Aufgaben aufzuschreiben. Sortiert wird danach. - Prioritäten.
Mache Dir Gedanken dazu, welche Aufgaben dringend erledigt werden müssen, am wichtigsten sind und welche mehr Zeit erfordern. Dabei hilft zum Beispiel eine Kategorisierung in A, B und C (s. Eisenhower-Methode: hier nochmal genauer erklärt!) - Das Wichtigste zuerst.
Starte mit den Aufgaben, die in Deiner Prioritätenliste am Anfang stehen. - Neue Aufgaben?
Kein Problem! Notiere Dir auch diese und verschiebe, wenn nötig, die Prioritäten.
Zu guter Letzt: Die Hauptsache ist, dass Du Dich selbst nicht aus den Augen verlierst. Keine To-do-Liste der Welt ist wichtiger als Deine mentale Gesundheit. Wenn Du mal das Gefühl hast, Dir wird alles zu viel, haben wir in unseren KindCafes immer einen Platz für Dich.
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